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Fragen und Antworten zur Montessori Pädagigik und unserer Schule

Montessorischulen stehen grundsätzlich allen Kindern offen – unabhängig von Religion, Hautfarbe, Geschlecht und Einkommen der Eltern. Nach ausführlichen Elterninformationen und einem Hospitationstag findet für jedes Kind ein Aufnahmegespräch an der Schule statt.

Maria Montessori war Ärztin und gründete 1907 ihr erstes
Kinderhaus (Casa dei Bambini) in Rom. Auf Grund ihrer Beobachtungen und empirischen Forschungen entwickelte sie
ein pädagogisches Konzept für die Begleitung und Unterrichtung von Kindern und Jugendlichen von 0 bis 18 Jahren.
Inhalt und Methode der Montessoripädagogik beruhen auf
ihren Erkenntnissen über die Gesetzmäßigkeiten der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Das Ziel der Montessoripädagogik ist, das individuelle Wachstum der Kinder
und Jugendlichen so zu fördern, dass das Kind in einem
hohen Maß an Freiheit ganzheitlich lernt, gleichzeitig seinen Platz in der Welt erkennt und fähig ist, Verantwortung
für sich zu übernehmen und am Frieden in der Gesellschaft
mitzuwirken.

Nein. An Montessorischulen lernen Kinder aller Begabungsrichtungen.

In einigen öffentlichen Schulen wird nach Montessori Pädagogik oder in Orientierung daran gearbeitet. Hier werden keine Elternbeiträge erhoben. Montessorischulen in freier Trägerschaft werde nur zum Teil durch Zuschüsse der öffentlichen Hand und zum Teil durch Elternbeiträge finanziert. Die Elternbeiträge sind in der Regel nach Einkommen gestaffelt. Bitte beachten Sie unsere Schulgeldordnung, die Sie unter der Rubrik Anmeldung finden.

Nein. Die Praxis zeigt, dass gerade Montessorischüler von den Ausbildern besonders geschätzt werden. In einer Schule, in der nicht nur die intellektuellen Fähigkeiten angesprochen werden, können sich Schlüsselqualitäten wie Teamfähigkeit, Kreativität und die Fähigkeit, prozessual zu denken, vom ersten Schultag an entwickeln. Montessorischüler studieren und arbeiten erfolgreich in allen Studien- und Berufsfeldern.

Nein, in Montessorischulen gibt es klare Regeln und Grenzen. Die Freiheit des einzelnen Kindes wird begrenzt durch die Bedürfnisse der Gemeinschaft. Die Schulgesetze unterscheiden öffentliche Schulen von Schulen in freier Trägerschaft. Mit „Freien Schulen“ sind einfach Schulen in freier Trägerschaft gemeint.

Freiarbeit ist das Herzstück der Montessori-Pädagogik. In der Freiarbeit entscheidet das Kind, was es arbeitet, mit wem, wo und wie lange. Weil das Interesse an der Sache und der individuelle Lern- und Arbeitsrhythmus berücksichtigt werden, ist die Freiarbeit die Zeit höchster Konzentration. Das Ziel der freien Arbeit ist selbstständiges und eigenverantwortliches Lernen und Arbeiten. Grundvoraussetzung hierfür ist eine „Vorbereitete Umgebung“, die kontinuierlich an die Lern- und Lebensbedürfnisse der Kinder und Jugendlichen angepasst wird.

Weil alle Kinder ihrem Interesse nachgehen, vertiefen sie sich in ihre Arbeit. Sie wollen dabei nicht gestört werden und zeigen deshalb auch Respekt vor der Arbeit der anderen Kinder. Wenn sie etwas besprechen wollen, reden sie entsprechend leise. Aus dem Interesse der Kinder heraus entsteht eine angenehme Arbeitsatmosphäre der Ruhe und Konzentration.

In Montessorischulen wird dem individuellen Lebens- und Lernweg der Kinder und Jugendlichen ein großer Raum beigemessen. Das Kind selbst ist die Quelle der Entwicklung, er ist „Baumeister seiner selbst“. Um seinen eigenen Weg gehen zu können, bedarf es der Begleitung und Unterstützung der Erwachsenen. Montessorilehrer schaffen die individuellen Rahmenbedingungen, orientieren sich an den Kindern und helfen jedem einzelnen Kind seinen ganz eigenen, erfüllenden Weg zu finden.

Grundsätzlich können die gleichen Abschlüsse an einer Montessorischule erworben werden wie an den staatlichen Schulen. Je nach rechtlichem Status der Schule (staatlich genehmigt oder staatlich anerkannt) nimmt die Schule die Prüfungen selbst ab oder es kommt ein Vertreter des Kultusministeriums hinzu. In der Regel werden die zentralen Abschlussarbeiten geschrieben.

Übergänge gelingen erfahrungsgemäß ausgesprochen gut, da das Kind gelernt hat, selbstständig zu arbeiten, seine Lerninteressen zu verfolgen und sich für seinen Lernprozess verantwortlich fühlt.

An Montessorischulen in freier Trägerschaft wird grundsätzlich bis Klasse 8 auf Noten und Sitzenbleiben verzichtet. Die Lehrer geben stattdessen individuelle Beurteilung und treffen sich regelmäßig mit dem Schüler und seinen Eltern zu einem Reflektions- und Zielgespräch. Nicht allein der Wissensstand sondern die Gesamtentwicklung ist entscheidend.

Ja, das stimmt und es hat einen guten Grund. In allen anderen gesellschaftlichen, politischen und sozialen Bereichen arbeiten und leben Menschen in altersgemischten Strukturen.

Warum also nicht auch in Schulen? In altersgemischten Klassen lernen Kinder, Hilfe zu leisten und Hilfe zu empfangen.

Beides ist wichtig für die geistige und soziale Entwicklung der Heranwachsenden.

Altersgemischte Klassen reduzieren die Rivalität und fördern die Toleranz.

Ja. Schüler der Montessorischulen führen besonders viele Praktika durch. Außerdem installieren Montessorischulen Praxisfelder, in denen die Schüler in echten Situationen lernen, sich zu bewähren und Verantwortung zu übernehmen. Maria Montessori verwendete für dieses Arbeiten ab Klasse 7 den Begriff „Erdkinderplan“.

Ja, aber sie lernen auf eine andere Art. Vielfältige Erfahrungen und auch vergleichende Studien mit Regelschulen zeigen, dass Kinder und Jugendliche in Montessorischulen gleich viel lernen. Sie erwerben dabei aber zusätzlich besonders hohe Kompetenzen in der Arbeitsplanung und in der selbstständigen Arbeit sowie in der Kooperation an gemeinsamen Arbeitsvorhaben.

Die freie Wahl der Arbeit in der „Vorbereiteten Umgebung“ und die altersgemischte Zusammensetzung der Lerngruppen motivieren und ermutigen Kinder, sich an Aufgaben heranzuwagen, die ältere Schüler bereits mit Freude und Stolz vormachen.

Der Umgang mit dem Computer wird altersentsprechend von der Unterstufe an gelehrt – wobei in der Unterstufe der Schwerpunkt auf dem handelnden Lernen mit den Montessori-Materialien liegt. Der Umgang mit Hardware, Software und Internet ist für Schüler der Mittelstufe und der Oberstufe jedoch eine Selbstverständlichkeit.

Maria Montessori selbst war Christin. Für sie stand aber die Gleichberechtigung der Menschen in ihren verschiedenen Kulturen und Religionen im Mittelpunkt. So erhalten die Kinder in den Montessorischulen Kenntnis von allen großen Weltreligionen. Es gibt keine spezifische weltanschauliche Ausrichtung.

„Hilf mir, es selbst zu tun!“ ist der Ausspruch eines Kindes im Montessori-Kinderhaus. Er wurde zum Leitsatz für alle Montessoripädagogen und erinnert daran, dass Kinder selbstständig werden wollen und dass sie Verantwortung übernehmen wollen. Dieser Leitsatz sollte auch in den Familien gelten. Was sollten Eltern noch beachten?

Geborgenheit und Liebe schenken,
durch verlässliche Tagesabläufe Sicherheit geben,
mit dem Kind neugierig sein und staunen,
Respekt vor Mitmenschen bzw. allen Lebewesen vorleben.

Dieser Begriff stammt von Maria Montessori und wird heute in der Montessorischule für alle Lernbereiche verwendet, die das Wissen der Welt versammeln (es gibt keine aufgesplitteten Unterrichtsfächer wie Geografie, Geschichte, Biologie, Physik, Chemie). Maria Montessori erkannte, dass alles in unserem Kosmos miteinander in Beziehung steht – die belebte wie die unbelebte Materie. Dieses Beziehungsgeflecht und die besondere Verantwortung des Menschen darin zu vermitteln, ist das Ziel der Kosmischen Erziehung.

Unser Gehirn ist ein zeitlebens formbares Organ. Die Bedingungen, unter denen ein Kind aufwächst, sind ganz entscheidend (Hüther 2002, 25 ff). Vom Kind selbst bestimmte Lernprozesse in Montessorischulen sorgen für optimale Lernprozesse und damit für die bestmögliche Entwicklung des Gehirns.

Dies gelingt durch geeignete Rahmenbedingungen:

Individualisierung geschieht in Montessorischulen vom Kind aus durch die freie Wahl der Arbeit und berücksichtigt das Interesse des Kindes und sogar die Tagesform. Teamfähigkeit wird durch die Bildung altersgemischter Lerngruppen begünstigt, in denen jedes Kind sich als ratsuchend oder helfend erleben kann. In der Freiarbeit ist auch die Wahl der Partner frei gestellt. Das gemeinsame Interesse an einer Arbeit lässt immer wieder neue Kleingruppen entstehen und führt zu konstruktiver Kooperation.